Kein Mittel gegen tiefstehende Gäste
06.12.15 / 16. Spieltag der Kreisliga B9 (Saison 2015/16):
VfR Süßen – TG Böhmenkirch 0:1 (0:1)
Das erste Spiel zur Rückrunde ging ebenso in die Hosen, wie schon das Auftaktspiel in der Vorrunde gegen die TG Böhmenkirch. Jetzt hilft nur noch ein Wunder, wenn man am Ende der Saison im Kampf um die Relegation noch ein Wörtchen mitsprechen möchte. Die Blau-Weißen brauchen hierzu aber eine fast perfekte Rückrunde im Jahr 2016 und müssen hoffen, dass die Ottenbacher einige Male patzen. So lange aber rein rechnerisch die Möglichkeit besteht, gibt keiner im Lager der Blau-Weißen auf.
VfR-Redaktion | 06.12.2015
Der VfR Süßen versuchte von Beginn an gegen tiefstehende Gäste Druck auszuüben und mit schnellen Kombinationen zu Torabschlüssen zu kommen. Doch im letzten Drittel fehlte sehr oft die Kreativität oder die notwendige Bewegung ohne Ball. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Benedetto Prestigiovanni, sein Schuss krachte aus 11 Metern an die Unterkante der Latte und sprang zurück ins Feld. Kurze Zeit später hatte er erneut die Führung auf dem Fuss, doch zielte er zu ungenau. Stürmer Daniel Hartlieb hatte ebenfalls die Führung auf dem Schlappen, doch sein Schuss war nicht platziert genug.
Für völliges Unverständnis bei den Zuschauern sorgte dann der Unparteiische. Simon Frey ging auf und davon, umspielte den Gästetorspieler (siehe Fotos) und hätte nur noch einschieben müssen. Doch Torspieler Hänle rettete ca. 20 Meter vor dem Strafraum mit den Händen. Folgerichtig nach der Regel wäre hier die Rote Karte notwendig gewesen, doch der Unparteiische entschied leider nur auf die gelbe Karte. Seine Begründung in der Halbzeitpause „der Gästetorspieler wäre angeschossen worden“. Die Bilder belegen leider etwas ganz anderes. Der fällige Freistoß ging knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der 26. Minute dann der nächste große Aufreger und die kalte Dusche für den VfR. Torschütze Marius Wahl nahm einen hohen Ball mit der Hand an, der VfR reklamierte zurecht, doch Wahl spielte weiter und erzielte mit einem simplen Doppelpass durch die Mitte den Führungstreffer. Leider unhaltbar für Torspieler Marcus Hirschfeld. Nach diesem Gegentor hatten die Gäste ihre beste Phase des Spieles. Der VfR benötigte eine knappe Viertelstunde, um das Spiel wieder in den Griff zu bekommen, doch schlampiges Passspiel und unnötige Dribblings verhinderten weitere flüssige Kombinationen. So trennte man sich mit einem Rückstand in die Kabinen.
In der zweiten Hälfte brachte der VfR gleich drei neue Spieler für die nach vorne zum Teil unglücklich agierenden Offensivspieler. Simon Sedlmayer, Michael Spee und Egson Morina kamen ins Spiel und man merkte einen deutlichen Schub im zweiten Durchgang. Die Gäste wurden fast die gesamte zweite Hälfte in ihre Hälfte gedrückt, kamen nur noch sporadisch zu eher harmlosen Torabschlüssen. Die Blau-Weißen spielten sich bis zum 16er auch ganz ordentlich durch, nur das letzte Quäntchen Spielwitz bzw. Galligkeit vor dem gegnerischen Tor fehlte an diesem Tag. Hinzu kam das gute körperliche Spiel der Gäste – in den wichtigen Zweikämpfen war die TG meist der Sieger. Bei zwei unschönen Szenen, bei denen beide Teams ihren Teil dazu beitrugen, kochten Minuten vor Spielende noch mal die Gemüter. Leider waren einige Gästezuschauer, wie auch ein ausgewechselter Spieler, hier kaum zu bremsen und Ordner mussten beruhigend einwirken. Doch der Unparteiische hatte alles gut im Griff und behielt die Ruhe und lies nach wenigen Minuten wieder weiterspielen. Erwähnenswert waren noch die Torchancen von Emre Yavuz, Egson Morina und Simon Sedlmayer. Am Ende fehlte aber erneut die notwendige Klasse vor dem Tor oder es rettete der bärenstarke Gästeschlussmann der Turngemeinschaft.
Torschütze:
0:1 Mayer (26.)
VfR Süßen:
Hirschfeld – Tobi Denk, Ale di Carlo, Veton Syla, Matthias Lindner – Hamza Tyriaki, Nikolaj Denk, Simon Frey, Benedetto Prestigiovanni, Felix Traub – Daniel Hartlieb | Eingewechselt: Michael Spee, Emre Yavuz, Egson Morina, Simon Sedlmayer
Fazit:
Der VfR hatte bei zwei spielentscheidenden Schiedsrichterentscheidungen in der ersten Hälfte einfach nur Pech. Gegen 10 Mann und dazu ohne ihren Besten „Torspieler Hänle“ hätte man sich bestimmt leichter getan. Aber es am Unparteiischen abhängig zu machen wäre viel zu einfach. Die „jungen Süßener“ mit einem Durchschnittalter von knapp über 20 Jahren müssen einfach lernen, dass man Woche für Woche, auch in dieser Liga, auf höchstem Niveau spielen muss, um gegen spielerisch unterlegene Mannschaften zu bestehen. Man muss einfach mehr tun als die anderen. Das fängt bei der Laufbereitschaft an, geht über die Zweikämpfe und endet dann bei der konseqenten Torausbeute.
Die Defensivtaktik der Gäste ging am Ende voll auf – es gewinnt im Fussball leider nicht immer die bessere Mannschaft.
Schiedsrichter:
Adolf Iby
Reserve:
Die Reserve gewann hochverdient mit 3:1 gegen die Gäste aus Böhmenkirch. Am Ende war die mangelnde Chancenauswertung das große Manko. Torschützen waren Guiseppe Feudo (2x) und Hannes Geyer.