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7. Spieltag: FTSV Ditzenbach/Gosbach – VfR

„Dämliche Aktionen“ im ersten Durchgang

04.10.15 / 07. Spieltag der Kreisliga B9 (Saison 2015/16):
FTSV Ditzenbach/Gosbach – VfR 3:3 (3:0)

Eine spannende Aufholjagd sahen die mitgereisten VfR-Anhänger im zweiten Durchgang. Zur Halbzeit lagen die Blau-Weißen fast aussichtslos mit 3:0 im Hintertreffen.

Die Blau-Weißen hatten sich beim letztjährigen Relegationsteilnehmer FTSV Ditzenbach/Gosbach einiges vorgenommen. Sie wollten die unverdiente Heimniederlage gegen den Topfavoriten TSG Salach mit einem Dreier wiedergutmachen, um den Anschluss zum Relegationsplatz zu halten. Schärfste Mitkonkurrenten sind wohl in dieser Saison gleich sieben Teams: TSV Ottenbach, TSG Zell, TSV Sparwiesen, TG Reichenbach, FTSV Ditzenbach/Gosbach, TG Böhmenkirch und der TB Holzheim.

Ditzenbach 3 3Gleich zu Beginn des Spieles versuchten engagierte Gosbacher mit frühem Pressing auf ihrem kleinen, aber gut bespielbaren, Rasenplatz die Blau-Weißen unter Druck zu setzen. Einige Male wurde es deshalb sehr gefährlich im Strafraum der Blau-Weißen, aber 100%ige Torchancen konnten Sie nicht wirklich verzeichnen. Im Gegenteil, die Geschenke verteilten die Blau-Weißen im ersten Durchgang. „Dämliche“ Abwehraktionen führten zu allen drei Gegentoren im ersten Spielabschnitt. Beim ersten Foulelfmeter (18.) war es Matthias Lindner, der mehr als unbeholfen ohne Not am Strafraumeck zu Werke ging – beim zweiten Foulelfmeter (40.) klammerte Alessandro di Carlo seinen Gegenspieler so unnötig, dass auch hier der notwendige Pfiff erfolgen musste. Beide Elfmeter wurden sicher verwandelt. Zwischen diesen beiden Aktionen (30.) markierte der FTSV das 2:0 durch ein Missverständnis in der Hintermannschaft. Der VfR war keinesfalls das schlechtere Team im ersten Durchgang, nein, es fehlte einfach die notwendige Cleverness in den Zweikämpfen und vor allem an den grundlegenden Tugenden im Fußball „erst muss Fußball gearbeitet werden und danach kommt die spielerische Überlegenheit zum tragen“. Nicht vergessen sollte man noch die vorhandenen Torchancen des VfR: Zwei sogenannte Hundertprozentige zum jeweiligen Anschlusstreffer wurden leichtfertig vergeben und so trennte man sich mit 3:0 in die Pause.

Trainer Andreas Birngruber fand in der Halbzeitpause wohl die richtigen Worte und hatte zudem ein glückliches Händchen bei seinen Auswechslungen bzw. Umstellungen. Michael Spee kam in die Innenverteidigung, der spielende Co-Trainer Manuel Gugenhan übernahm die rechte Außenbahn und Hamza Tyriaki versuchte im zentralen Bereich die Fäden zu ziehen. Verletzungsbedingt musste Egzon Morina vom Platz.

Der VfR erwische einen optimalen Start in die zweite Halbzeit. Ein schön herausgespielter Treffer von Hamza Tyriaki (47.) beflügelte die Blau-Weißen. Man spielte nun sehr flüssiger nach vorne, gewann mehr entscheidende Zweikämpfe im Mittelfeld und war dadurch das klar spielbestimmende Team im zweiten Durchgang. Lediglich die Torausbeute war im zweiten Durchgang wieder einmal grenzwertig. Nicht verschweigen darf man aber die ein oder andere gute Torchance für die Gastgeber, doch fanden Sie ihren Meister in Marcus Hirschfeld oder vergaben kläglich. In der 66. Minute dann der Anschlusstreffer durch Alexander Borger, er setzte sich mit seiner unnachahmlichen Dynamik durch und tunnelte den herauseilenden Torspieler. Das 3:3 war nur noch ein Frage der Zeit, wobei die Angreifer der Gosbacher immer für eine gefährliche Aktion gut waren. In der 76. Minute dann der vielumjubelte Ausgleich. Simon Frey setzte sich auf der linken Seite durch und seine Hereingabe vollendete Simon Sedlmayer aus kurzer Distanz. Beinahe im Gegenzug fast das 4:3 für die Hausherren. Beide Teams spielten nun vollends auf Sieg und so ergaben sich viele Freiräume. Die besseren Chancen lagen dabei auf Süßener Seite. So hätte Alex Borger mit seinem Alleingang in der 81. alles klar machen müssen. Er lief ab der Mittellinie alleine auf den Schlussmann der Ditzenbacher zu, doch anstatt quer zu spielen, vertändelte er den Ball und war am Ende nur zweiter Sieger. Große Aufregung dann in der Nachspielzeit. Einen hohen Ball unterlief Torspieler Marcus Hirschfeld und berührte dabei den Gästestürmer, der Süßener Anhang hätte sich wohl mit dem 3. Foulelfmeter gegen sich nicht beklagen können. Doch der Unparteiische ließ weiterlaufen und Süßen blieb vor dem eigenen 16er in Ballbesitz. Unmittelbar im Anschluss dieser Szene grätschte Gästestürmer Kalik ohne Rücksicht auf Verluste von hinten Hamza Tyriaki um, welcher glücklicherweise verletzungsfrei blieb. Wohl ein Frustfoul wegen des nicht gegebenen Elfmeter, anderst kann man diese überharte Aktion nicht begreifen. Er sah völlig zu Recht die Rote Karte. Das Spiel wurde nach hitzigen Diskussionen und leider auch einigen derben Beleidigungen gegen den Unparteiischen wenige Sekunden danach beendet.

Fazit:
Unterm Strich ein verdienter Punktgewinn. Eine Energieleistung in der zweiten Hälfte – alle Spieler haben Charakter gezeigt. Einen so deutlichen Rückstand noch auszugleichen, Hut ab… Ob am Ende der Saison dieser Punktgewinn von Bedeutung sein wird, wird sich noch herausstellen. Für die Moral war es auf jeden Fall eine „geile Sache“.

VfR:
Hirschfeld – Lindner, di Carlo, Stoll, Morina – Frey, N. Denk, Prestigiovanni, Borger – Sedlmayer, Feudo
Ferner kamen zum Einsatz: Tiryaki, Gugenhan, Spee

Besondere Vorkomnisse:
Rote Karte für Kalik nach absichtlichem Foulspiel (90′)

Tore:
1:0 Reiter (FE, 18′), 2:0 Kalik (30′), 3:0 Reiter (FE, 40′), 3:1 Tyriaki (48′), 3:2 Borger (66′), 3:3 Sedlmayer (76′)

Schiedsrichter:

Zaim Emmerllahu (leitete sehr ordentlich)

Reserve:
Unsere Reseve verlor unglücklich mit 2:1. Ein Sieg wäre wohl verdient gewesen, aber leider vergab man zu viele Torchancen. Zwei individuelle Fehler in der Rückwärtsbewegung bescherte der Heimmannschaft beide Gegentore im ersten Durchgang.
Torschütze: Michael Spee zum 2:1 (40.)